Festlich heiraten ohne Pastor
Interview mit dem Freien Theologen und Redner Reginald Müller aus Dortmund
Man trifft sich, lernt sich kennen, verliebt sich ineinander und möchte den anderen nie wieder missen. Das Herz ist verschenkt, Zukunftspläne sind geschmiedet und der Gang zum Altar ist das erste Krönchen, das ihr eurer Liebe aufsetzen möchtet, bevor es dann so richtig los geht. ;-)
Klar, dass dieser Tag zu einem der schönsten werden soll und die Trauzeremonie etwas ganz Besonderes. Nicht 0815, nicht standardisiert und schon gar nicht langweilig! Sondern am Liebsten an einem Ort, der euch etwas bedeutet oder wunderschön oder außergewöhnlich oder alles zusammen ist. Schon heute bieten viele Standesämter schöne Trauorte für sogenannte "Ambiente-Trauungen" an. Aber wenn ihr so richtig individuell, persönlich, kreativ und außergewöhnlich heiraten möchtet, dann solltet ihr der standesamtlichen Trauung eine Freie Trauzeremonie an eurem Lieblingsort mit all euren Lieblingsmenschen folgen lassen. Eine Trauzeremonie, die euch beide in all euren Facetten als Paar und Liebende ganz persönlich widerspiegelt - ohne Standards und strenge Gesetzestexte.
Wir haben zum Thema "Freie Trauzeremonie" mit dem symphatischen Freien Theologen und Redner Reginald Müller von FESTLICH OHNE PASTOR gesprochen. Der ehemalige Franziskaner Mönch und Musikliebhaber aus Dortmund gestaltet für euch freie Trauungen und individuelle Lebensfeiern im gesamten Ruhrgebiet und im Rheinland.
Lieber Herr Müller, bitte erzählen Sie doch kurz etwas über sich und Ihre berufliche Laufbahn! Was hat dazu geführt, dass Sie als freier Redner und Theologe Brautpaare und Heiratswillige an ihrem besonderen Tag begleiten?
Meine berufliche Laufbahn ist sehr vielfältig. Angefangen habe ich mit einer Ausbildung im Handwerk. Als gelernter Glaser habe ich über den zweiten Bildungsweg das Abitur gemacht und anschließend als Mönch bei den Franziskanern Theologie studiert. Als ich meine Frau kennengelernt habe, musste ich mein Amt als Priester niederlegen. Im Herzen bin ich aber immer Seelsorger geblieben. Ich machte ein Studium zum psychologischen Berater und Personal Coach. Weil ich aber Seelsorger geblieben bin, machte ich mich selbstständig als freier Theologe. Ich freue mich, Menschen auf dem Weg zu ihrem großen Tag zu begleiten und mit ihnen eine Zeremonie zu gestalten.
Welche Paare kommen zu Ihnen?
Die meisten Paare kommen, weil sie sich eine "klassische Hochzeit" wünschen. So wie sie die Trauzeremonie vielleicht schon bei anderen erlebt oder vielleicht auch in diversen Spielfilmen gesehen haben. Darüber hinaus kommen Menschen zu mir, die zwar gläubig sind, sich aber in der Kirche als Institution nicht wohl fühlen. Und nicht selten kommen Paare, die gerne kirchlich heiraten würden, aber aus kirchenrechtlichen Gründen nicht können oder dürfen.
Worin unterscheidet sich ein Freier Theologe von einem weltlichen Freien Redner bzw. worin unterscheiden sich die jeweiligen Trauzeremonien?
Ein freier Theologe hat durch seine Ausbildung einen ganz anderen Background. Er hat gelernt, sich vor vielen Menschen zu bewegen und zu reden. Als Theologe hat man auch eine Ausbildung, Menschen zu führen, zu begleiten und natürlich hat der Theologe gelernt, Zeremonien und Rituale zu gestalten. Ich denke, das sind die wesentlichen Unterschiede zwischen einem freien Theologen und einem weltlichen freien Redner.
Wie läuft eine freie Trauung ab? Gibt es auch Rituale wie in der Kirche?
Die freie Trauzeremonie ist vom Ablauf her an die kirchliche Zeremonie angelehnt. Aber man ist in der Auswahl der Texte, der Musik und Rituale im wahrsten Sinne des Wortes frei. Es gibt durchaus Rituale wie in der Kirche. Zum Beispiel das Anzünden einer Hochzeitskerze, die Traufragen und das Eheversprechen, die "Ehebestätigung" oder auch die Wünsche, die in der Kirche den Fürbitten entsprechen.
Wenn Paare auf christliche Elemente wert legen, dann ist das kein Problem. Manche möchten, dass das Vaterunser gebetet wird. Andere möchten, dass bevor ihre Hochzeitskerze angezündet wird, ein Psalm gebetet wird. Wieder andere möchten, dass ich ihre Ringe segne. Als freier Theologe muss ich mich da nicht verbiegen, sondern kann auf die Wünsche des Hochzeitpaares eingehen.
Als Musikliebhaber empfehlen Sie Ihren Paaren gerne Livemusik zur Trauung. Warum?
Ja, ich liebe Musik. Ein Musikstück kann mehr als tausend Worte sagen. Livemusik ist ein lebendiges Element und unterstreicht die Festlichkeit der Zeremonie. Das Besondere bei Livemusik ist, dass die Sängerin oder der Sänger ein Lied auf eine ganz eigene Weise interpretieren kann. So werden zum Beispiel eher rockige Stücke als Soulstücke gesungen und werden somit passend in die Zeremonie eingebaut. Dazu kommt, dass Livemusik Emotionen hervorbringt. Nicht selten beobachte ich, dass bei der Braut, dem Bräutigam oder auch den Gästen, mit Beginn der Musik die eine oder andere Freudenträne kullert.
Wie bereiten Sie sich mit dem Paar auf die Trauung vor?
Die Paare bekommen von mir vor dem ersten Gespräch Unterlagen mit persönlichen und organisatorischen Fragen. So gehen sie schon etwas vorbereitet ins Hochzeitsgespräch. Bei einem zweiten Gespräch sprechen wir noch mal den Ablauf der Zeremonie durch und wir besprechen das Eheversprechen. Dabei gebe ich ihnen Tipps wie sie ihr persönliches Eheversprechen leichter schreiben können.
Darüber hinaus können die Paare mich jeder Zeit anrufen oder eine Mail schreiben.
Glauben Sie, dass auf lange Sicht nichtkirchliche Trauungen zum Normalfall werden?
Die Tendenz ist steigend. Ja, ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die freie Trauung eines Tages etwas ganz Normales ist.
Was war Ihr bisher schönstes Trauerlebnis bzw. Ihre außergewöhnlichste Trauung?
Die außergewöhnlichste Trauung war bisher auf dem Golfplatz. Das Paar war dort im Golfclub. Vor der eigentlichen Zeremonie mussten wir erst auf ihrer Lieblingsbahn Golfspielen. Bevor der einzelne Gast den Ball schlagen konnte, musste er erst einen Wunsch für das Brautpaar äußern. Am Ende des "kleinen Tournierst" war es so, dass der Gast, welcher den Ball eingelocht hatte, dem Paar, zum Eheversprechen, die Ringe bringen durfte.
Gibt es persönliche Lieblingsorte im Ruhrgebiet, die Sie unseren Brautpaaren ganz besonders für eine Freie Trauzeremonie empfehlen können?
Oh, da gibt es viele! Zeche Zollern in Dortmund, Kapelle Wischlingen in Dortmund-Wischlingen, Gutshof Wellenbad in Schwerte, Schloss Berge in Gelsenkirchen, Schloss Hohenlimburg und Schloss Nordkirchen - um nur einige zu nennen.
Lieber Herr Müller, zum Schluss: Gibt es etwas, das Sie unseren Brautpaaren gern mit auf den Weg geben möchten?
Wer eine freie Zeremonie plant, sollte ca. ein Jahr vorher mit der Planung anfangen. Neben der Location sind freie Redner oder Theologen schnell ausgebucht. An die Zeremonie will man sich auch in 50 Jahren noch gerne erinnern, deswegen sollte man sich auch überlegen, was einem eine freie Trauzeremonie wert ist. Außerdem sollte die Chemie zwischen den Hochzeitspaaren und dem Redner stimmen, denn nur so kann eine Hochzeitszeremonie, die persönlich, stilvoll, individuell und einzigartig ist, entstehen.
Wir danken Reginald Müller für dieses sehr nette Interview!
Weitere Informationen zu FESTLICH OHNE PASTOR und die kompletten Kontaktdaten von Reginald Müller findet ihr HIER in eurem Hochzeitsportal.
(Fotos: Festlich ohne Pastor | Fotografenmeisterin Sabrina Zeuge)