Unterschiede kirchliche und freie Trauung - das solltet ihr wissen!
Ein Gastbeitrag von Reginald Müller - Freier Redner & Theologe
Plant ihr eure Hochzeit und überlegt, ob ihr eine kirchliche oder freie Trauung bevorzugt? Die Wahl zwischen diesen beiden Optionen ist eine der wichtigsten Entscheidungen, denn schließlich soll eure Hochzeit für euch ein einzigartiges Erlebnis werden.
In diesem Artikel zeige ich euch drei wesentliche Unterschiede zwischen einer kirchlichen und einer freien Trauung, die euch bei eurer Entscheidung helfen können. Vorweg möchte ich sagen, dass ich katholischer Theologe bin und deswegen die katholische Kirche besser kenne. Manches ist in der evangelischen Kirche anders, einiges aber ähnlich.
Reginald Müller von FESTLICH OHNE PASTOR ist sowohl freier Theologe als auch freier Redner | Foto: Reginald Müller
Wo kann eine kirchliche bzw. freie Trauung stattfinden?
Die Kirche betrachtet die Ehe als Sakrament und deswegen ist es in der katholischen Kirche so, dass die Trauzeremonie in einer geweihten Kirche stattfinden muss. Die kirchliche Trauung wird von einem Geistlichen, in der Regel einem Pfarrer oder einer Pfarrerin, durchgeführt. Ein Trauredner oder freier Theologe darf in der katholischen Kirche keine Trauung durchführen.
In der evangelischen Kirche könnt ihr jedoch Glück haben, dass der Trauredner oder freie Theologen die Erlaubnis vom zuständigen Pfarrer bekommt, eure Trauzeremonie durchzuführen.
Bei der freien Trauung hingegen könnt ihr eure Trauzeremonie an jedem Ort eurer Wahl zelebrieren. Egal ob ihr am Strand, auf einem Berg oder im eigenen Garten heiraten wollt. Und wenn ihr in einem sakralen Gebäude heiraten möchtet, stehen euch sogenannte Eventkirchen oder Eventkapellen für die freie Trauung zur Verfügung, die es in vielen Orten gibt.
Wie wäre es mit einer freien Trauung am See? | Foto: Matthew Essman via unsplash.com
Welche Voraussetzungen benötigt man für eine kirchliche bzw. freie Trauung?
Wenn ihr kirchlich heiraten wollt, dann ist es in der katholischen Kirche so, dass mindestens einer von euch katholisch sein muss. Und der von euch, der nicht katholisch ist, muss den Grundsätzen des katholischen Glaubens zustimmen. Eure Taufscheine dürfen nicht älter als sechs Monate sein, weil sie eure Zugehörigkeit zur Kirche bestätigen. Sollte einer von euch nicht christlich getauft oder aus der Kirche ausgetreten sein, ist es nicht gänzlich unmöglich, kirchlich zu heiraten, aber es wird komplizierter. Eine weitere Voraussetzung für die kirchliche Trauung ist, dass keiner von euch schon mal verheiratet gewesen sein darf.
Bei der freien Trauung seid ihr wirklich frei. Dort gibt es keine spezifischen religiösen oder konfessionellen Voraussetzungen für eine freie Trauung. Auch gleichgeschlechtliche Paare, oder Paare, die ein zweites Mal heiraten wollen, haben die Möglichkeit, in einer freien Trauung festlich und berührend ihre Liebe zu feiern.
Wie kann eine kirchliche bzw. freie Trauung gestaltet werden?
Die kirchliche Trauung ist geprägt von festen Ritualen und Gebeten. Bei der freien Trauung stehen eure persönlichen Wünsche im Mittelpunkt, und die Zeremonie wird individuell nach euren Vorstellungen gestaltet.
Möchtet ihr eure Ehe vor Gott besiegeln? Dann heiratet kirchlich! | Foto: Than Nguyen via unsplash.com
Was passt zu uns - kirchliche oder freie Trauung?
Um diese Frage zu beantworten, solltet ihr euch zunächst überlegen, welche Bedeutung der Glaube und die Kirche für euch hat. Wenn ihr beide gläubig seid und die Ehe vor Gott in einer Kirche besiegeln möchtet, ist eine kirchliche Trauung die richtige Wahl für euch.
Wenn ihr hingegen nicht religiös seid oder eine Trauung unabhängig von eurer Konfession oder Religion feiern möchtet, ist eine freie Trauung die bessere Wahl. Wobei man euren Glauben auch immer in einer freien Trauzeremonie einbinden kann.
Neben der religiösen Bedeutung solltet ihr auch die folgenden Aspekte bei eurer Entscheidung berücksichtigen:
- Der rechtliche Status: Eine kirchliche Trauung ist zwar kirchenrechtlich von Bedeutung, jedoch hat sie in Deutschland keine staatsrechtliche Bedeutung und kann, wie auch die freie Trauung, die standesamtliche Trauung nicht ersetzen.
- Die Flexibilität: Eine freie Trauung könnt ihr individuell gestalten und kann an eure persönlichen Wünsche und Vorstellungen angepasst werden. Eine kirchliche Trauung hingegen ist an bestimmte Vorgaben gebunden.
- Die Kosten: Die Kosten für eine kirchliche Trauung sind in der Regel nicht so hoch wie die Kosten für eine freie Trauung. Dafür habt ihr jedoch bei der freien Trauung eine individuelle Begleitung zu eurem großen Tag.
Letztendlich ist die Entscheidung für eine kirchliche oder freie Trauung eine persönliche. Es gibt kein Richtig oder Falsch. Wichtig ist, dass ihr euch für die Form entscheidet, die zu euch und eurer Beziehung passt!
Wir danken Reginald Müller für diese wichtigen Überlegungen zum Thema "Kirchliche oder freie Trauung?"!
Weitere Informationen zu FESTLICH OHNE PASTOR und die kompletten Kontaktdaten von Reginald Müller findet ihr hier im HOCHZEITSPORTAL RUHRGEBIET und auf seiner Homepage.